

WEILBURG. Kürzlich besuchte der Bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Christoph Degen, auf Einladung seines heimischen Landtagskollegen Tobias Eckert das Gymnasium Philippinum und die Wilhelm-Knapp-Schule in Weilburg. Im Gespräch den Schulleitern Stefan Ketter und Dr. Ulla Reitz sprachen die SPD-Politiker über die Entwicklung der Schülerzahlen, die Schulprofile, die Zuweisungspraxis von Lehrerstellen sowie die Umsetzung der Inklusion und der Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund.
Ganztagsbeschulung und Mittagbetreuung sich nicht nur ein wichtiges Thema in den Grundschulen, sondern genauso bedeutend für weiterführende Schulen, erklärte Christoph Degen im Anschluss an den Besuch im Gymnasium Philippinum. Aus Sicht des SPD-Bildungspolitikers brauchen die Schulen mehr Planungssicherheit bei der Zuweisung von Lehrerstellen, um sich ohne Risiko für ein Profil als ganztägig arbeitende Schule entscheiden zu können. Erstaunlich sei dabei die Diskrepanz zwischen der Aussage des Kultusministers, dass alle vorgelegten Anträge, von einer Ausnahme in diesem Jahr abgesehen, zur Organisation als ganztägig arbeitende Schule genehmigt würden. Auf der anderen Seite gebe es aber Berichte von Schulen, die sich beim Ausbau ausgebremst fühlten.
Aufgrund der beschränkten Stellen, die das Kultusministerium den einzelnen Schulträgern als Budget zuweist sowie aufgrund fehlender baulicher Voraussetzungen, werden keineswegs alle Anträge auf Ganztagsausbau nach Wiesbaden weitergereicht. Hier muss das Land die Kommunen, die mehr Ganztagsbeschulung wollen, aber aus finanziellen Gründen nicht mitziehen könnten, mit zusätzlichen Mitteln unterstützen, sagte Degen. Vieles, was im Ministerium erdacht werde, scheitere an den besonderen Bedingungen und der notwendigen Praxis vor Ort, auf die von der Kultusbürokratie nicht immer genug Rücksicht genommen werde, so die beiden SPD-Politiker.
In der Wilhelm-Knapp-Schule stand ein Austausch über die Themen Selbstständige Berufliche Schule, Intensivklassen und deren Anschlussmöglichkeiten und die Zukunft der Beruflichen Schulen auf dem Land und in der Fläche auf dem Programm. Regelmäßige Gespräche in den Schulen sind mir ein wichtiges Anliegen. Nur durch den anhaltenden Austausch mit den Lehreinnen und Lehrern sowie den Schulleitungen lässt sich erfahren, ob sich die Situation vor Ort in der Praxis wirklich so darstellt, wie sie vom Kultusminister in wohlklingend beschrieben wird, sagte Tobias Eckert zum Abschluss der Schulgespräche in Weilburg.
Fotos (Swen Bastian).