Tobias Eckert: Umweltministerin Hinz auf offene Fragen zur Schadstoffbelastung bei Woolrec-Anwohnern hingewiesen

Tobias Eckert

WIESBADEN. Der heimische Landtagsabgeordnete Tobias Eckert hat die neu ins Amt gekommene Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90 / Die Grünen) mit einem persönlichen Schreiben auf den Fall Woolrec aufmerksam gemacht und auf offene Fragen zur Schadstoffbelastung von Gärten der Anwohner in Braunfels Tiefenbach hingewiesen. Dabei hat Eckert an die Probleme erinnert, die sich durch die Produktionsweise der Firma für die Einwohnerschaft in Braunfels-Tiefenbach ergeben haben und die bis heute noch nicht abschließend gelöst werden konnten.

Die Mitglieder der IG Tiefenbach hätten wiederholt mit Unverständnis zur Kenntnis nehmen müssen, dass ihre Anfragen nicht immer zeitnah oder auch überhaupt nicht beantwortet wurden. So auch eine Anfrage vom 31. Mai des vergangenen Jahres, in der es um die Schadstoffbelastung der Anwohnergärten in Nachbarschaft zur Firma Woolrec geht.
„Ich vertraue darauf, dass die neue, im Lahn-Dill-Kreis wohnende Umweltministerin Priska Hinz, dem Thema gegenüber eine höhere Sensibilität empfindet und sie die noch offenen Fragen beantwortet, wozu sich das RP Gießen bisher scheinbar nicht in der Lage gesehen hat“ sagte Tobias Eckert. Er habe dabei ganz bewusst die Form eines persönlichen Schreibens an die Umweltministerin gewählt, um eine zeitnahe Antwort zu erhalten, so Eckert.
Konkret geht es um Fragen zu der teils deutlich erhöhten Belastung von Anwohnergärten mit hochtoxischen und krebserzeugenden Schadstoffen wie den Schwermetallen Cadmium, Blei und Quecksilber sowie Dioxinen, Furanen, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen und künstlichen Mineralfasern. Eckert möchte verlangt nun eine Antwort, weshalb entgegen der Forderung der IG Tiefenbach bisher noch keine Untersuchung auf Schadstoffbelastung bei den direkten Anwohnern des Geländes erfolgt sei. Die Mitglieder der IG Tiefenbach hätten das Regierungspräsidium in Gießen bisher ohne Erfolg aufgefordert, bestimmte Dioxin-Indikatorpflanzen zu untersuchen, um dadurch mögliche Schadstoffbelastungen der vergangenen Jahre ermittelt zu können. Auch die Forderung nach einer ingenieurstechnischen Beprobung des direkt angrenzenden Grundstücks auf eine Belastung mit künstlichen Mineralfasern (KMF) wurde noch nicht umgesetzt. Antworten hierzu seien ebenso offen, wie die Frage, ob sich die Landesregierung für eine schadlose Beseitigung der KMF-Kontaminationen auf dem Betriebsgelände einsetzten werde, um Gefährdungen der Anwohner durch aufgewirbelte Fasern zu vermeiden.
„Ich habe die Erwartung, dass die Tiefenbacher Bevölkerung umfassend über den Sachstand informiert wird und die noch offenen Fragen zeitnah beantwortet werden“, so der Landtagsabgeordnete. Eckert betonte, dass sich die SPD-Landtagsfraktion auch weiterhin in enger Zusammenarbeit mit der IG Tiefenbach für die Belange der Bewohner einsetzen werde.